Warum hast Du Dich auf die Berichterstattung über diese Partei spezialisiert?
Da hatte ich ehrlicherweise keinen Einfluss drauf. Ich habe meine Aufgabenbereiche quasi von meinem Vorgänger geerbt. Anfangs war ich noch unsicher, wie es mir damit gehen wird. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich aus journalistischer Sicht in den vergangenen Jahren kein spannenderes Thema hätte begleiten können. Bei kaum einer anderen Partei war es so wichtig, intensiv zu recherchieren, um Taktiken und vorhandenes Gedankengut offenzulegen.
Was ist Hoffnung in Deinem Arbeitskontext?
Ich habe die Hoffnung, dass wir wieder mehr Vertrauen untereinander schaffen können. Darauf, dass wir Journalisten versuchen, so unabhängig und objektiv wie möglich zu berichten und dabei nicht interessengesteuert vorgehen. Und dass wir uns miteinander darauf einigen können, wissenschaftliche Fakten zu akzeptieren. Ich will die Hoffnung nicht verlieren, dass wir uns auch bei unterschiedlicher politischer Ausrichtung noch auf einer gemeinsame Werte- und Faktenbasis begegnen können.
Worauf hoffst Du in den nächsten Monaten?
Ich hoffe sehr, dass die Parteien jenseits des Extremismus nach der Bundestagswahl in der Lage sind zusammenzuarbeiten und dabei nicht nur auf sich selbst schauen. Wir brauchen stabile Verhältnisse, um nicht für noch mehr Frust zu sorgen, der die Ränder stärkt. Natürlich geht der Blick auch immer in die USA: Ich habe viele Freunde und Verwandte dort und wünsche ihnen, dass Donald Trump ihr Land nicht völlig verwüstet.