Über #HoffnungimBlick
2025 sind auf dem Wissensblog #neugierigbleiben Menschen die mit Medien arbeiten eingeladen, ihren Blick auf Hoffnung zu teilen: Was bedeutet Hoffnung für sie? Was gibt ihnen Hoffnung in ihrem ...
Beitrag lesenOskar Vitlif ist freier Journalist und Trainer. Im Interview verrät er KI Tools für Einsteiger*innen und gibt konkrete Tipps für die Formulierung von zielführenden Prompts.
KI funktioniert – kurz zusammengefasst – durch den Einsatz von Computeralgorithmen, die Informationen aufnehmen, verarbeiten und ausgeben können. Diese Algorithmen basieren auf mathematischen Funktionen, die Muster und Beziehungen zwischen Daten erkennen und daraus lernen können. ChatGPT ist eine sogenannte generative KI, die Text generiert. Es gibt auch generative KI Anwendungen für Bilder, Audios und Videos.
KI wird trainiert, indem sie mit Daten gefüttert wird, die ihr helfen, Vorhersagen zu treffen und deren Genauigkeit zu bewerten. Dieser Prozess wird als Training bezeichnet. Trainingsdaten sind beispielsweise Bücher, Online-Artikel oder wissenschaftliche Veröffentlichungen. Danach wird die KI mit neuen Daten getestet, die sie noch nicht gesehen hat, um zu überprüfen, wie gut sie sich anpasst. Dieser Prozess wird als Validierung bezeichnet.
Generative KI-Systeme haben zweifellos das Potenzial, zahlreiche innovative Anwendungen in verschiedenen Bereichen zu ermöglichen. Allerdings sind sie auch mit erheblichen Problemen, Grenzen und Risiken behaftet. Ein herausragendes Problem ist die Halluzination, da diese Systeme keine inhaltliche Bewertung der generierten Ergebnisse vornehmen können. Dies führt dazu, dass die erzeugten Inhalte nicht immer vertrauenswürdig oder korrekt sind, was in verschiedenen Kontexten problematisch sein kann.
Ein weiteres ernstes Problem ist der Bias in generativen KI-Systemen, der zur Wiedergabe von Diskriminierung führen kann. Diese Systeme lernen aus den Daten, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, und wenn diese Daten verzerrt oder diskriminierend sind, spiegelt sich dies in den generierten Inhalten wider. Dies verstärkt bestehende Ungerechtigkeiten und Vorurteile in der Gesellschaft.
Weitere Felder betreffen die Arbeitsbedingungen in der Produktion von KI-Systemen, insbesondere im globalen Süden und natürlichen die notwendigen Ressourcen zum Betreiben der jeweiligen Angebote hat weitreichende soziale und ökologische Konsequenzen.
Einige Beispiele im Überblick:
● Automatisierte Texterstellung: KI-Tools können Texte aus Daten oder anderen Quellen generieren, zum Beispiel für Bildunterschriften, SEO-Optimierung oder Zusammenfassungen.
● Personalisierte Empfehlungen: KI kann die Vorlieben und Interessen der Nutzer*innen analysieren und ihnen passende Inhalte oder Angebote vorschlagen.
● Gesichts- und Spracherkennung: KI-Tools können Gesichter oder Stimmen in Bildern oder Videos erkennen und identifizieren, zum Beispiel bei investigativen Recherchen. Aber auch bei der Audiotranskription wird KI schon eingesetzt.
● Smarte Recherche: KI-Tools können große Mengen von Daten durchsuchen und auswerten, zum Beispiel für investigative Journalist*innen oder Datenjournalismus.
● Kreative Inhalte: KI kann auch kreative Inhalte erstellen. Visualisierungen für Online-Artikel, automatisch generierte Videos zu einer Recherche oder ein passendes Musikstück für Podcasts.
Microsoft Designer ist besonders einfach in der Anwendung
Jede generative KI ist nur so gut wie die Anfrage, die ihr gestellt wird. Je genauer und detaillierter die Aufgabe und spezifische Rolle der KI im Moment der Abfrage formuliert wird, desto verlässlicher und zufriedenstellender sind die Ergebnisse. Das gilt für Chatbots wie ChatGPT genauso wie für Bild- oder Videogeneratoren. Die Anfragen (sog. Prompts) sollten dabei im Idealfall einem bestimmten Muster folgen. Das spart Zeit und hilft der KI dabei, die genaue Aufgabe zu verstehen.
Ich glaube, dass sich unser Arbeitsweise verschieben wird. Wir werden mehr Fakten prüfen, Informationen bewerten, einordnen und validieren. KI kann nicht bewerten, oder einen Kontext erfassen. Wir müssen ganz genau überprüfen welche Ergebnisse die KI generiert und uns fragen, ob diese Ergebnisse den journalistischen und ethischen Standards genügen. Gleichzeitig sehe ich das Potenzial der KI - weniger Fleißarbeit durch den Einsatz von KI, wie zum Beispiel Artikel kürzen. Die Zeit, die ich spare kann ich nutzen, um zu Themen mit Menschen zu sprechen. Was eine Kernelement unserer Arbeit ist: Der direkte Kontakt, das Gespräch und das Hineinversetzen in die Lebenswelten von Menschen.
Ich sehe KI als Instrument, keinen Ersatz für ein Gespräch von Menschen. KI kann uns bei einem konkreten Arbeitsschritt unterstützen und inspirieren. Beispielsweise kann KI helfen, auf neue Gesprächspartner*innen zu kommen oder es können Vorschläge für Fragen generiert werden. Ich denke, Mensch und Maschine werden ineinandergreifend arbeiten und dadurch die Art und Weise wie wir arbeiten verändern.