Ihre Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ hat zu einer breiten Resonanz in der Gesellschaft geführt. Hat Sie das überrascht?
Wir haben damit gerechnet, dass die Veröffentlichung eine politische Wirkung haben könnte, die es ja auch hatte. Die AfD-Parteichefin hat in direkter Konsequenz etwa ihren engsten Mitarbeiter rausgeworfen. Er war einer der Teilnehmer des Treffens. Aber die gesellschaftliche Wirkung hat uns total überwältigt. Über drei Millionen Menschen, die aufgrund unserer Veröffentlichung in über 1000 Städten auf die Straße gehen; sowie die vielen Initiativen, die sich bildeten: das kann niemand ahnen, der einen Text publiziert.
Was gibt Ihnen bei Ihrer Arbeit als Journalist Hoffnung?
Dass Texte offenbar Wirkung haben können, die dazu führt, dass sich Menschen engagieren. Unser Anspruch ist es, dass jede und jeder mithilfe unserer Arbeit eine informierte Entscheidung treffen kann. Im letzten Jahr haben wir unglaublich viele Gespräche mit Menschen geführt, die begonnen haben, sich stärker für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Unabhängig vom Thema, das wir bearbeiten, schöpfe ich vor allem aus solchen Begegnungen Hoffnung.
Worauf hoffen Sie in den nächsten Monaten?
Es sind besonders unruhige Zeiten, weltweit. Ich hoffe, dass die Kräfte gerade jetzt stark genug werden, die über Generationen hinweg an die Zukunft denken. Es wirkt vielleicht etwas pathetisch, aber wir sollten doch alles dafür tun, dass Kinder in Frieden aufwachsen können und dass wir uns für gesunde Lebensbedingungen einsetzen. Das ist ja gar nicht so schwer.