Dein Fachbuch „Online-Journalismus für die Praxis. Fachwissen für Netzpublikationen“ ist mittlerweile in der 4. Auflage erschienen. Welche Schwerpunkte hat das Buch?
Für die vierte Auflage habe ich nicht nur das gesamte Buch aktualisiert, sondern es auch stark erweitert. Mir war sowohl wichtig, die Besonderheiten des Journalismus in digitalen herauszuarbeiten, als auch deutlich zu machen, dass die nach wie vor bestehenden handwerklichen und ethischen Regeln gelten. Eine Herausforderung war es, die Entwicklungen durch Künstliche Intelligenz darzustellen.
Mit Blick auf KI und Social Media ist es schwierig, in einem Buch den aktuellen Stand abzubilden. Ich hoffe, dass ich die Entwicklungen und Arbeitsweisen so auf den Punkt gebracht habe, dass sie für die Lerser*innen nützlich sind.
Einen weiteren Schwerpunkt habe ich darauf gelegt, wissenschaftliche Erkenntnisse über Nutzungsverhalten und Nutzer*inneninteresse für die Praxis auszuwerten. Ausführlich befasse ich mich in dem Buch auch mit Suchmaschinenoptimierung und konkreten Tipps für das Verfassen von Texten und Produzieren von Multimedia-Inhalten.
Was gibt Dir bei Deiner Arbeit als Journalistin Hoffnung?
In meinem Beruf gibt es viele Kollegen und Kolleginnen, die sich für eine faire und zuverlässige Berichterstattung engagieren und dieser Prämisse in ihrem Arbeitsalltag treu bleiben. Das macht mir Hoffnung. Denn ich sehe diese Haltung auch bei den jungen Journalist*innen in den Kursen für Volontäre und Volontärinnen. Dazu gehört auch, den Menschen in den Mittelpunkt der Berichterstattung zu stellen, nach konstruktiven Lösungsansätzen zu suchen und evidenzbasierte wissenschaftliche Erkenntnisse in den Vordergrund zu stellen.
Wenn guter Journalismus durch Abos, Mitgliedschaften oder Spenden von vielen Menschen honoriert wird und ihn so überlebensfähig macht, ist das Grund zur Hoffnung. Zum Beispiel Correctiv und die taz zu unterstützen - es reicht ja auch schon ein kleiner Betrag, ist ein guter Weg, unsere Demokratie zu stärken.
Worauf hoffst Du in den nächsten Monaten?
Ganz persönlich: Dass eine sehr gute Freundin, die krank ist, wieder gesund wird.
Für den Journalismus: Dass wir mit reflektierter Berichterstattung und gutem Storytelling möglichst viele Menschen erreichen und so die Mitte der Gesellschaft stärken, die wir mit Blick auf die immer stärker werdende Polarisierung brauchen. Ich bin etwas hoffnungsvoller, seit ich Ende Mai auf der re.publica war, wo ich viele Stimmen gehört habe, die für Engagement, kritisches Denken und wissenschaftliche Evidenz stehen.
Für mein Buch „Onlinejournalismus für die Praxis“: Dass es viele Leser*innen findet und in vielen Bibliotheken steht.