26.02.2025 - 05.03.2025

Kurs: 2511 – Diskriminierungssensible Kommunikation

2511

Darf man das noch sagen? Muss ich das jetzt gendern? Diese und andere sind die Fragen, um die sich die Debatte über Sprache und Diskriminierung in deutschen Medienhäusern gerade drehen. Sie gehen am Kern der Sache vorbei. Bei diskriminierungssensibler Sprache geht es nicht um Verbote, Vorschriften und Maulkörbe. Es geht vielmehr, darum inklusive und gerechte Räume der Teilhabe zu schaffen.

Gesellschaftliche Vielfalt sollte sich auch in der Sprache widerspiegeln. Denn Sprache schafft Realität – und kann gesellschaftliche Ungerechtigkeit verstärken. Um Machtgefüge und strukturelle Diskriminierung kritisch zu hinterfragen, braucht es auch eine kritische Sprache. Und die steht im Zentrum journalistischen Handwerks. Wie dieses diversitätsbewusste und diskriminierungskritische Sprechen funktioniert, wollen wir in diesem Workshop gemeinsam erarbeiten.

Der Kurs besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Workshop-Einheiten. Im ersten Teil sollen die theoretischen Grundlagen gelegt und die Bedeutung des Themas diskriminierungssensible Kommunikation für die Lebens- und Arbeitsrealitäten der Teilnehmer*innen hergeleitet werden. Der erste Teil des Workshops ist etwas mehr auf Input ausgelegt, bietet aber dennoch Interaktion und viele Praxisbeispiele. In der Selbstlernphase zwischen den beiden Terminen können Teilnehmer*innen gelerntes Wissen anwenden, bevor dann im zweiten Teil des Workshops tiefer in die historischen und sozialen Kontexte von Diskriminierung und Sprache eingetaucht wird und die Teilnehmer*innen selbstständig Kriterien- und Maßnahmenkataloge für ihre eigene Arbeit entwickeln.

Ziel des Workshops ist es, ein Bewusstsein für Machtgefüge und Unterdrückungsstrukturen in der Sprache zu entwickeln und die eigene Position in diesen Systemen kritisch zu reflektieren. Praktische Anwendbarkeit im (Berufs-)Alltag steht dabei im Zentrum. Am Ende sollen die Teilnehmer*innen empowert und befähigt werden, diskriminierungssensible Sprache in ihre eigene Arbeitsweise zu integrieren.

Programm

Die erste Workshop-Einheit dreht sich um grundsätzliche Fragen im Themenbereich Diskriminierung und Sprache:

 

Inhalte:

  • Was ist Diskriminierung? Welche Ebenen und Dimensionen gibt es?
  • Welche Rolle spielt Diskriminierung in der Sprache?
  • Was ist diskriminierungssensible Sprache? Und warum braucht es sie?
  • Wie geht diskriminierungssensible Kommunikation?
  • Diskriminierungssensible Sprache im Journalismus
  • Framing im Journalismus
  • Arbeit an Praxisbeispielen: Fremd- und Selbstbezeichnungen, problematische Euphemismen, etc.
  • Vorstellung von Glossaren und praktischen Handlungsanweisungen

 

Mit dem erworbenen Grundwissen und einem geschärften Bewusstsein starten die Teilnehmer*innen in den zweiten Workshop-Teil. Inhalte aus dem ersten Teil werden vertieft. Aufbauend darauf erarbeiten die Teilnehmer*innen selbst und in Gruppen Kriterienkataloge für ihre eigenen Texte und Arbeiten.

 

Inhalte:

  • Mehr als nur Begriffe: Diskriminierungssensible Kommunikation und historische und soziale Kontexte von Rassismus, Kolonialismus, Patriarchat und Kapitalismus
  • Reflektion von Sprecher*innen-Perspektiven
  • Arbeit an einem eigenen Maßnahmenkatalog zu diskriminierungssensibler Sprache und Kriterienkatalog für eigene Texte

 

Zielgruppe:
Für Journalist*innen, (Unternehmens-) Redakteur*innen, Mitarbeiter*innen in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media Manager*innen sowie Entscheider*innen in Kommunikationseinheiten


Mittwoch, 26. Februar und Mittwoch, 05. März 2025 jeweils von 09:00-16:00 Uhr

In der Selbstlernphase zwischen den beiden Workshop-Terminen haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich kritisch mit ihrer eigenen Arbeit auseinanderzusetzen.

Unsere Online-Seminare finden per Zoom statt.

270 €


Redakteurin und Expertin für Diversität in der Medienkommunikation

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Evangelische Medienakademie